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Ältere Menschen und Geldspiele: eine Hassliebe

Geld- und Glücksspiele sind eine beliebte Form der Unterhaltung bei den älteren Menschen in der Schweiz: Über 50 % der regelmässig Spielenden sind 55 Jahre alt und älter.

Es gibt verschiedene Arten des Spielens

Spielen zur Unterhaltung - Es wird zum Vergnügen gespielt. Die Unterhaltungsspielenden gefährden ihre Finanzen nicht. Sie akzeptieren finanzielle Verluste und spielen nicht weiter, um ihren Einsatz zurückzugewinnen.

Problematisches Spielen - Das Spielen wird problematisch, sobald es negative Konsequenzen nach sich zieht. Häufig tendieren die Spielenden dazu, ihre Einsätze zu erhöhen und immer häufiger als vorgesehen zu spielen.

Exzessives oder pathologisches Spielen  - In diesem Stadium spricht man von einer Spielsucht. Das Vergnügen ist zu einem Bedürfnis geworden und das Verlangen, verlorene Einsätze zurückzugewinnen, ist allgegenwärtig – trotz der negativen Auswirkungen auf die betroffene Person und ihr Umfeld.

In der Schweiz sind 75'000 bis 120'000 Personen von exzessivem Spielen betroffen.

Obschon mit Mass zu spielen durchaus positive Aspekte wie Geselligkeit und Unterhaltung birgt und die meisten Leute spielen, ohne dass dies zum Problem werden dürfte, gibt es doch einige, die die Kontrolle verlieren und in Schwierigkeiten geraten können.

Ältere Menschen sind eher gefährdet, in die Geldspiel-Falle zu geraten. Häufig leben sie allein und isoliert, durchleben stressige persönliche Veränderungen im Zusammenhang mit dem Übertritt ins Rentenalter, Todesfällen aus dem näheren Umfeld oder Krankheit. Pensionierte haben viel freie Zeit, oftmals gekoppelt mit einem geringeren Einkommen, was den Reiz des schnellen Geldes nur noch steigert. Beim Älterwerden kann bei einigen Menschen auch die Gedächtnisleistung nachlassen. Ausserdem sind Spielorte wie Cafés, Casinos oder Kiosks Orte, an denen die älteren Menschen Gesellschaft, Unterhaltung und Anerkennung finden.

All diese Punkte können Risikofaktoren für ältere Menschen sein, die Geld- und Glücksspielen nachgehen. Die Kontrolle über das Spielverhalten kann rasch verloren werden. In diesem Fall spielt die betreffende Person immer mehr und setzt immer grössere Beträge. Die negativen Konsequenzen folgen auf dem Fuss: familiäre Spannungen, finanzielle Probleme, Stress usw.

Anzeichen einer Spielsucht

  • vom Spiel voll und ganz eingenommen sein
  • immer mehr Geld setzen
  • beim Versuch aufzuhören nervös, gereizt, aggressiv werden
  • Verluste nicht akzeptieren können, erneut spielen, um das verlorene Geld zurückzugewinnen
  • spielen, um Problemen zu entfliehen
  • sich zum Spielen Geld leihen
  • sein Umfeld belügen
  • seine Rechnungen nicht bezahlen
  • Kredite aufnehmen
  • sich gestresst, niedergeschlagen, ängstlich fühlen, an Schlaflosigkeit, Bauch- oder Kopfschmerzen leiden

Einige Tipps, um im gesunden Masse und verantwortungsbewusst zu spielen

    • Sichern Sie sich finanziell ab (Finanzen überprüfen, Darlehen vermeiden, Konto sperren lassen usw.).
    • Sich vor dem Spielen Zeit- und Budgetgrenzen setzen.
    • Einen kühlen Kopf bewahren und Pausen einlegen.
    • Sich damit abfinden zu verlieren und sich nicht dazu verleiten lassen, das verlorene Geld wiedergewinnen zu wollen.
    • Andere Beschäftigungen und Hobbys als das Spielen pflegen.
    • Im Alltag aktiv bleiben und soziale Kontakte aufrechterhalten.

    Spielen kann erhebliche Auswirkungen auf die Angehörigen haben. Es ist bekannt, dass exzessives Spielen die Beziehung belastet und zu familiären oder sozialen Problemen führt, die sich in Lügen, Kommunikationsproblemen, Absenzen und teils auch in Gewalt niederschlagen.

    Tipps für Nahestehende

    • Sichern Sie sich finanziell ab (Finanzen überprüfen, Darlehen vermeiden, Konto sperren lassen usw.).
    • Drücken Sie der spielenden Person gegenüber klar Ihre Sorgen und Befürchtungen aus. Sagen Sie ihr deutlich, was Sie von ihr erwarten.
    • Sprechen Sie über die Folgen von exzessivem Spielen, ohne die betroffene Person zu verurteilen. Versuchen Sie ihre Situation nachzuvollziehen.
    • Unterstützen Sie die spielende Person, aber setzen Sie ihr Grenzen.
    • Kontaktieren Sie Fachleute, um sich beraten und unterstützen zu lassen

    Wenn Sie Hilfe benötigen

    Spielen Sie oder haben Sie mit einer spielenden Person zu tun? Bei uns finden Sie Unterstützung. Es ist nie zu früh, darüber zu sprechen – es ist nie zu spät, sich beraten zu lassen.

    • Sucht|Wallis – www.sucht-wallis.ch

    Visp: Bahnhofstrasse 17, 3930 Visp, Tel. 027 948 49 00

    Siders: Général-Guisan 2, 3960 Siders, Tel. 027 456 22 77

    Sitten: Rue du Scex 14, 1950 Sitten, Tel. 027 327 27 00

    Martinach: Rue de la Poste 12, 1920 Martinach, Tel. 027 723 60 66

    Monthey: Rue du Coppet 19, 1870 Monthey , Tel. 024 472 51 20

    Gesundheitsförderung Wallis (GFW)
    Rue de Condémines 14 Case postale 1951 Sitten +41 (0)27 329 04 29
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