Risiken des Tabakkonsums
Tabakkonsum ist eine vermeidbare Todesursache. Jährlich sterben fast 9'500 Personen in der Schweiz an den direkten Folgen des Tabakmissbrauchs, dies trifft also auf fast einen von sieben Todesfällen zu.
Die tabakbedingten Todesursachen sind Krebs (42 % der Todesfälle), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (40 %) und Lungenkrankheiten (18 %).
Die drei wichtigsten Todesursachen sind Lungenkrebs (27 % der tabakbedingten Todesfälle), die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (15 %) und koronare Herzkrankheiten (15 %).
Krebsarten
Tabakkonsum ist der grösste Risikofaktor für Krebs. Tabakrauch enthält circa 4’000 Giftstoffe, davon 40 krebserregende Substanzen. Sie gelangen in alle Organe des Körpers und können dort Krebs verursachen. Tabakkonsum ist die wichtigste Ursache für Lungenkrebs. Er fördert auch die Entstehung anderer Krebsarten wie Mundhöhlenkrebs, Kehlkopfkrebs, Mundrachenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs, Harnleiterkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Darmkrebs, Dickdarmkrebs und Leukämie.
Jedes Jahr werden in der Schweiz 3'900 neue Fälle von Lungen-, Bronchial- und Luftröhrenkrebs registriert.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Tabakkonsum ist einer der grössten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, d. h. Krankheiten, die die Blutgefässe und das Herz betreffen. Tabakkonsum verdoppelt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da er den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht. Er begünstigt somit zerebro-vaskuläre Krankheiten (Schlaganfälle), ischämische Herzkrankheiten (Herzinfarkt, Angina pectoris) und andere vaskuläre Krankheiten (periphere arterielle Verschlusskrankheit, Stenosen, Aneurysmen).
In der Schweiz ist Tabak für circa 18 % der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.
Atemwegserkrankungen
Tabakmissbrauch ist ein grosser Risikofaktor für Atemwegserkrankungen. Tabakrauch enthält reizende Substanzen, die die Lungen und die Bronchien schädigen. Tabakkonsum begünstigt die Entstehung von zahlreichen Krankheiten: chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenemphysem, Atemwegsinfektionen und Asthma.
COPD, allgemein als «Raucherhusten» bezeichnet, ist eine chronische Lungenerkrankung, die hauptsächlich durch Tabakmissbrauch verursacht wird. Sie führt zu einer Verengung der Atemwege, die das Atmen zunehmend erschwert. Die ersten Symptome sind Husten, Auswurf und Atemnot. 90 % der Fälle von COPD werden bei Rauchern ab 45 diagnostiziert.
Zögern Sie nicht, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Machen Sie einen Erkennungstest!
Sonstige Risiken und Krankheiten
Es gibt noch viele weitere Risiken und Krankheiten, die mit Tabakmissbrauch in Verbindung gebracht werden.
Mund- und Zahnkrankheiten
Tabakrauch schadet der Mund- und Zahngesundheit und greift die Mundschleimhaut, das Zahnfleisch und die Zähne an. Er fördert die Entstehung von Zahnstein und Zahnbelag, die zu einer Entzündung oder gar Zerstörung des Zahnfleisches führen können. Er hat ausserdem negative Auswirkungen auf zahnmedizinische Behandlungen und der Rauch kann ferner Mundhöhlenkrebs verursachen.
Diabetes
Tabakkonsum ist ein Risikofaktor für Diabetes Typ 2 (durch den Lebenswandel verursachter Diabetes-Typ). Bei Diabetikern verschlimmert Tabakkonsum die diabetesbedingten Komplikationen und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Augenkrankheiten
Tabakrauch fördert die Entstehung von zwei Augenkrankheiten: Katarakt und altersbedingte Makuladegeneration. Bei diesen zwei Krankheiten beschleunigt er den Verlust des Sehvermögens.
Hautalterung
Tabak fördert im Besonderen bei Frauen die Hautalterung. Falten, Trockenheit und ein fahler Teint sind die wichtigsten Anzeichen dieser Alterung.
Tabak und sexuelle Gesundheit
Tabak wirkt sich negativ auf die sexuelle Gesundheit aus. Er kann die Erregung bei Männern und Frauen behindern und Errektionsstörungen und vaginale Trockenheit verursachen, zudem verringert er die Fruchtbarkeit. Bei Frauen stört er den Menstruationszyklus und kann zu einem um mehrere Jahre verfrühten Einsetzen der Menopause führen. Sexuelle Infektionen, im Besonderen Herpes, können durch Tabakkonsum begünstigt werden.
Tabak und die Pille
Die Kombination von Tabak und Verhütungsmitteln, die Östrogen und Gestagen enthalten, kann verheerende Folgen haben. Sie verzwanzigfacht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Thrombose, Schlaganfall, Herzinfarkt), erhöht die Häufigkeit der Blutungen und fördert Gebärmutterhalskrebs durch HPV (Human Papilloma Virus).
Tabak und Schwangerschaft
Tabak verringert die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen.
Während der Schwangerschaft erhöht er die Risiken für zahlreiche Komplikationen für das Baby und die Mutter: Eileiterschwangerschaft, Fehlgeburten, Frühgeburten, Wachstumsverzögerung, Fehlbildungen (Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Fehlbildung der Finger), zu geringes Geburtsgewicht, Komplikationen bei der Entbindung …
Auch nach der der Geburt ist Tabakkonsum mit erhöhten Risiken verbunden: Rückgang der Muttermilchproduktion, plötzlicher Kindstod, Atemwegsbeschwerden (vor allem Asthma, Atemwegsinfektionen), Herzrhythmus-Anomalien.
Später kann das Passivrauchen gesundheitliche Beschwerden beim Kind verursachen: Reizungen von Augen, Nase und Hals, Entzündungen des Nasen-Rachen-Raumes und Ohrenentzündungen, Asthma, Allergien, Atemwegserkrankungen, Lungenentzündungen, Bronchitis und Husten, Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Bei Kindern von Rauchern ist das Risiko, selbst einmal Raucher zu werden, zudem doppelt so hoch.
Kampagne Tabakprävention bei Schwangeren
Tabak und Alkohol
Tabak- und Alkoholkonsum sind häufig miteinander verbunden und vervielfachen die Risiken für bestimmte Krankheiten, darunter Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Tabak und psychische Probleme
Tabakkonsum ist häufig mit psychischen Problemen verbunden (Depression, Schizophrenie, Essstörungen, andere Suchterkrankungen …). Bei den betroffenen Personen handelt es sich doppelt so häufig um Raucher und sie rauchen mehr.