Was muss ich wissen, bevor ich einen HIV-Test mache?

• Der heute in der Schweiz üblicherweise verwendete HIV-Test ist ein Kombinationstest, der Antikörper und Virusbestandteile (p24-Antigen) im Blut nachweist. Da Virusbestandteile nach einer HIV-Infektion relativ schnell im Blut erscheinen, kann der Kombinationstest eine Infektion möglicherweise schon nach wenigen Wochen aufdecken.
• Ein Kombinationstest ist sinnvoll, wenn in den ersten Wochen nach einer Risikosituation körperliche Symptome auftreten, die den Verdacht stützen, dass eine Infektion stattgefunden hat (siehe Symptome). Im Verdachtsfall kann ein erster Test also bereits zwei bis sechs Wochen nach einer Risikosituation durchgeführt werden.
• Wenn dieser erste Test "negativ" ausfällt, ist das Ergebnis noch nicht sicher. Es kann sein, dass keine Infektion stattgefunden hat, aber es ist auch möglich, dass eine Infektion stattgefunden hat, die der Test noch nicht nachweisen kann. So muss drei Monate nach der Risikosituation ein zweiter Test durchgeführt werden. Nur dieser zweite Test stellt mit ausreichender Sicherheit fest, dass wirklich keine Infektion stattgefunden hat.
• Wenn dieser erste Test "positiv" oder "unklar" ausfällt, wird ein Bestätigungstest mit einer weiteren Blutprobe durchgeführt, um eine Fehldiagnose mit Sicherheit auszuschließen. Wenn auch der Bestätigungstest "positiv" ausfällt, hat eine HIV-Infektion stattgefunden.

• Holen Sie sich Informationen über die verschiedenen Aspekte des Tests ein, bevor Sie sich für einen Test entscheiden (Übertragungsrisiko, rechtliche Aspekte usw.). Wenn Sie unsicher sind oder Fragen haben, wenden Sie sich an die Aids-Hilfe unter 027 329 04 23 oder .
• Wir bieten keine Tests an, aber wir können Ihnen während dieser Zeit eine Betreuung und Unterstützung anbieten. Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass jede Teststelle (Universitätsklinik, Arztpraxis oder Labor) Sie vor einem HIV-Test ausreichend beraten muss.

Die Regionalstellen der AHS bieten in der Regel selbst keine HIV-Tests an, können Sie aber zu den verschiedenen Aspekten des Tests beraten und Ihnen sagen, wo Sie sich am besten für einen Test hinbegeben sollten. HIV-Tests werden an folgenden Orten durchgeführt:

 

• In den großen (Universitäts-)Krankenhäusern der Schweiz (anonymer Test).
• In Genf, Lausanne, Bern, Basel und Zürich können MSM den HIV-Test in einem Checkpoint-Zentrum durchführen. Weitere Informationen: www.mycheckpoint.ch

Im Wallis können Sie einen HIV-Test machen:

• In den SIPE-Zentren
• Beim ZIS
• Auf Anfrage kann auch Ihr Hausarzt einen HIV-Test durchführen (nicht anonym). 
• Private medizinische Labors bieten ebenfalls einen anonymen HIV-Test an.

• In den SIPE-Zentren, dem ZIS und den Labors können die Tests grundsätzlich durchgeführt werden, ohne dass Sie Ihren Namen angeben müssen. Teilen Sie Ihren Wunsch nach einem anonymen Test bei der Kontaktaufnahme oder bei der Vereinbarung eines Termins mit. 
• Ein Test bei Ihrem Hausarzt unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Test anonym ist: Wenn die Krankenkasse den Test bezahlt, wird sie auf der Rechnung darüber informiert, dass ein Test durchgeführt wurde. Das Ergebnis erscheint nicht auf der Rechnung, sondern wird in der Akte des behandelnden Arztes festgehalten, was später zu Problemen bei der Versicherung führen könnte. Wenn Sie den HIV-Test anonym bei Ihrem Hausarzt durchführen lassen möchten, müssen Sie ihm den Wunsch ausdrücklich mitteilen. 
• Unabhängig davon, ob der Test im Krankenhaus, im Labor oder beim Arzt durchgeführt wird, muss ein positives Ergebnis vom Arzt gemäß der Meldeverordnung an das Bundesamt für Gesundheit gemeldet werden. Diese Daten sind wichtig für die Kontrolle der Epidemie und dienen auch der Präventionsarbeit. Seit dem 1. März 1999 enthalten die entsprechenden Formulare neben der Angabe des Geschlechts, des Geburtsdatums und des Wohnkantons auch den Anfangsbuchstaben gefolgt von der Anzahl der Buchstaben des Vornamens (z. B. S6). Damit sollen mögliche Doppelmeldungen, d.h. mehrere positive Testergebnisse für dieselbe Person, aufgedeckt werden. Es ist auch eine Garantie dafür, dass Ihre Daten die Meldestelle in anonymer Form erreichen: Niemand kann anhand dieser Daten Ihre Identität zurückverfolgen.

• Das Ergebnis eines Labortests liegt nach einigen Stunden oder zwischen einem und drei Tagen vor, je nachdem, wo der Test durchgeführt wird.
• Die meisten Beratungsstellen verwenden einen HIV-Schnelltest. Dieser Test wird direkt vor Ort ausgewertet und das Ergebnis liegt innerhalb einer halben Stunde vor.

• Wenn Sie drei Monate nach der letzten Risikoexposition einen HIV-Test durchführen und ein negatives Ergebnis erhalten, ist dieses Ergebnis zuverlässig. Sie haben keine Infektion.
• Ein eventuell positives Ergebnis wird in jedem Fall mithilfe eines Bestätigungstests überprüft, der mit einer neuen Blutprobe durchgeführt wird. Dieser Bestätigungstest verwendet eine andere Screening-Methode und ist ebenfalls sehr genau. In der Regel wird gleichzeitig ein dritter Test durchgeführt, um die Viruslast zu bestimmen. Nach einem positiven Bestätigungstest ist es also ausgeschlossen, dass das positive Ergebnis falsch ist.

• HIV-Tests, die zu Hause durchgeführt werden, sind in der Schweiz aus Gründen der Kostenübernahme bei einem möglichen positiven Ergebnis nicht zugelassen. 
• Diese Selbsttests sind in Frankreich zugelassen.
• Selbsttests aus dem Internet sind unzuverlässig: Es handelt sich oft um zweifelhafte Produkte, die den medizinischen Qualitätsstandards nicht genügen.